schluesselworte

schluesselworte
abgelegt und fortgegangen (c) Dieter Vandory
Posts mit dem Label Gemeinschaftswerke werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Gemeinschaftswerke werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 10. Juli 2013

fang den augenblick

Michael Hermann, fang den augenblick,
stahlskulptur
 
 
 
 
und wie du aufhorchst
 
in dieser grüntönenden landschaft
 
 
dem polyphonen klang des sommers
 
hinzufügst duft und licht, kupfern
 
  
rinnt schon die zeit
 
gegen kältere tage
 
 
fang und bewahr
 
den augenblick
 
 
 
 
 
/c/ monika kafka, kupferzell, juli 2013 

Mittwoch, 14. November 2012

ehrengast

 /c/ michael hermann, ehrengast
stahl geschliffen, mit klarlack lackiert 






festgesetzt, die erinnerung
im grauglatten gewand
des tages eingeschliffne spur
durchwippt sie
leichtfüßig, zuweilen
schattet schmerz in ihrem licht
windet sich kopflos, am ende
hinausschmeißen, denkst du
unmöglich
sie ist dein ehrengast








/c/ monika kafka, 11/12





Montag, 16. April 2012

ein bild - drei texte

 
René Magritte, Die Liebenden, 1928



 http://www.albertina-artivity.at/werke-detail/items/magritte-die-liebenden.html

 
 

verschleiert durchs leben

enthüllungstanz

im kern

der nackte wahnsinn


diana jahr, 2012 



Als ich sehend war, nahm ich das Braun deiner Augen wahr, das wie Spätsommertage zu schimmern vermochte. Ein reifer Tag, der sich gegen den Abend neigte. Die sanfte Wölbung deiner Lippen glich einer aufgeworfenen Ackerscholle. Abgeerntet, die ihr Innerstes nach außen kehrt.
Wie war dein Haar seidig und fein. Meine Finger verfingen sich in ihren Wellen. Wirbelnd ohne Ende tanztest du vor meinen Füßen, mit einem Lächeln, das mich trug. Über die Unwirtlichkeiten des Tages baute es eine Brücke, die ich klopfenden Herzens beschritt.
Vom Blau beschirmt, umzäunt vom Grün, so lebten wir. In den Nächten, wenn die Mondlampe erlosch, tröstete mich deine Haut.
Erdig atmeten die Nachmittage. An Feuerstellen brieten wir unsere späte Ernte.
Mit der Erinnerung an den Geruch werde ich sterben. Wie ein dunkles Wort wird sie sich zum Schluss auftun.
Meine beginnende Unruhe nistete bereits unter unserem Dach. Immer öfter gerieten die Tage mit dir ins Fadenkreuz der Leere. Keine Farbe konnte sie erhellen. Nur der Schlaf half für kurz.

Jetzt, da der Nebel hüllt, weiß ich um das Leben und seine Lüge von Erlösung.
An meinen Ohren singt Wind. Der ewig jung Bleibende. Bis zum letzten Atemzug wird er mich mit aschefarbigem Flor umfächeln.
Manchmal liegt ein Zittern in der Luft. Das erinnert mich an die voranstürmende Zeit.

An einem ganz bestimmten Tag wird das Gelebte in sich zusammen fallen und bleiben. Geborgen sein im Abschied. Mein einziger Trost.
Nun, da ich erblinde, höre ich dein Herz schlagen. Gleichmäßig und stark. 


Gabriele Pflug, 2012 



 
Vielleicht
 wäre dies die Chance gewesen:

blind zu vertrauen
selbst jenseits des Flusses

dass die Kopfweiden
ausgerottet werden

/diese Hexenbäume
im pfeifenden Wind/

Vielleicht aber
hat es sie auch nie gegeben

und hinter der Hülle
kein Gesicht



 Monika Kafka, 2012



Montag, 5. Dezember 2011

zwischenwÖrtlich - eine gemeinschaftsarbeit diana jahr & monika kafka

/c/ dieter vandory, gefangen im licht, 2011



schatten tanzen
im innern
schneesturm


verlöscht
die wortkerzen
am tor zur nacht, grau


erhebt sich
duft aus weiß
durchsichelt das zwielicht


und du denkst dich, weit
ins kristallland
der träume




/c/ diana jahr und monika kafka, 12/2011